11. März 2020, 07:51

Abschied, Ehrungen und Neuwahl bei der Dillinger Feuerwehr

Die geehrten Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Dillingen oben v.l.: Joachim Rieder, Benedikt Klein, Tobias Münch, Robin Graf, Johannes Miller, Dieter Schnell,
unten v.l.: Walter Fuchsluger, Frank Schmidt, Matthias Roller, Julia Honold, Jochen Bucher, Jens Fischer, Markus Pfeifer, Walter Honold, Dietmar Reile, Frank Kunz, Günter Schwertberger, Franz Huber, Wolfgang Reinelt, Hermann Kerle, Franz Jall, Uwe Neidlinger
Bild: Feuerwehr Dillingen
Walter Honolds Amtszeit endet nach rund 18000 Tagen. Er wird unter anderem mit der Goldenen Bürgermedaille ausgezeichnet. Jochen Bucher ist neuer stellvertretender Kommandant.

Auf ein ereignisreiches Dienstjahr blickte die Freiwillige Feuerwehr Dillingen bei ihrer Dienstversammlung Ende Februar zurück, zu welcher sich 79 Mitglieder eingefunden hatten.  Im Mittelpunkt stand dabei der Wechsel des stellvertretenden Kommandanten der Feuerwehr. Der bisherige Amtsinhaber, Walter Honold, trug in dieser Funktion 32 Jahre Verantwortung. Maßgeblich war er an der Führung und Entwicklung der Feuerwehr beteiligt. Mit seinem kürzlich gefeierten 65. Geburtstag hatte er die gesetzliche Altersgrenze erreicht und musste daher – schweren Herzens – seinen aktiven Dienst in der Feuerwehr beenden. Zahlreiche Ansprachen würdigten sein Engagement als Kommandant sowie 50-jähriges Wirken als aktiver Feuerwehrmann.

So wurde ihm durch Kreisbrandrat Frank Schmidt das Feuerwehr Ehrenzeichen für 50 Jahre des Bayerischen Staatsministeriums des Inneren sowie das Bayerische Feuerwehr Ehrenkreuz in Gold des Landesfeuerwehrverbandes Bayern überreicht. Schmidt würdigte seinen Mut und Weitblick im Einsatz sowie in der Führung der Mannschaft. Er stehe wie kaum ein anderer für die guten Verbindungen zu anderen Feuerwehren. Höhepunkt der Ansprachen war die Verleihung der goldenen Bürgermedaille der Großen Kreisstadt Dillingen durch Oberbürgermeister Frank Kunz. Diese hohe Auszeichnung wurde Honold nach einstimmigem und mit Überzeugung gefasstem Beschluss verliehen, so Dillingens Stadtoberhaupt.

Kunz würdigte im Beisein des zweiten Bürgermeisters Franz Jall, seines weiteren Stellvertreters Walter Fuchsluger sowie den Mitgliedern des Stadtrats Wolfgang Reinelt als Feuerwehrreferent, Dietmar Reile als dessen Stellvertreter, Benedikt Klein und Günter Schwertberger den unermüdlichen Einsatz von Walter Honold. „Während seiner 50-jährigen aktiven Dienstzeit hat unser Feuerwehrkamerad Walter fast eine halbe Million Stunden Bereitschaftsdienst zum Wohl und zur Sicherheit der Bürgerschaft geleistet“, so Kunz. Hiermit sei Honold ein herausragendes Beispiel für gesellschaftliches Engagement und eine riesige Bereicherung für das Feuerwehrwesen in der Stadt und dem Landkreis. „Durch seine ausgleichende Wesensart hat er maßgeblich zum guten Miteinander der Dillinger Wehr mit den sechs Stadtteilwehren sowie auch der starken Kameradschaft im gesamten Landkreis beigetragen“, so Kunz.

Kreisbrandinspektor Uwe Neidlinger bedankte sich stellvertretend für die Feuerwehren des Landkreises für Honolds Engagement – und erwähnte dabei auch die vielen positiven Geschichten, die es um die Person von Walter Honold in nahezu jeder Feuerwehr des Kreises gibt. Zum Abschluss wurde der scheidende Kommandant auf Vorschlag des Vorsitzenden und Bestätigung durch die Vereinsmitglieder zum Ehrenkommandant und Ehrenmitglied des Feuerwehrvereins Dillingen ernannt. Nach den Ehrungen ließ es sich Walter Honold nicht nehmen, und dankte allen Kameraden welche ihn über die Jahre unterstützt haben. Ohne diese Unterstützung durch die Mannschaft hätte er nicht durchgehalten, so seine Zusammenfassung.

Seine Nachfolge wird nun der in der Atemschutzausbildung sowie als Gerätewart aktive Feuerwehrmann Jochen Bucher antreten. Dieser wurde von der Mannschaft mit großer Mehrheit gewählt. Der Neuwahl vorausgegangen waren die Tätigkeitsberichte des Kommandanten Markus Pfeifer, der Jugendwartin Julia Honold sowie des Vorsitzenden Jens Fischer.

Den Ausführungen des Kommandanten war zu entnehmen, dass die Feuerwehr 2019 insgesamt 136 Mal zu Hilfe gerufen wurde. Die Anzahl der Einsätze sowie deren Verteilung entspricht etwa den Vorjahren. Große Entlastung erfahre die Kernstadtfeuerwehr durch die aktiven und gut ausgerüsteten Stadteilfeuerwehren, welche 38 Mal selbstständig tätig waren.

Im abgelaufenen Jahr wurde das neue Mehrzweckfahrzeug in Dienst gestellt. Die Sanierung des Gerätehauses schreitet voran und wird nach Sanierung des Daches der Nebenhalle sowie einem Einbau einer Absauganlage in der Fahrzeughalle im kommenden Jahr weitergeführt. Neben Ersatzbeschaffungen von Geräten sowie der Brandschutzkleidung steht 2020 die Erneuerung des Versorgungs-LKW an.

Die aktive Mannschaft hatte zum Jahreswechsel 67 Mitglieder, welche sich in 37 Ausbildungsveranstaltungen sowie 38 Lehrgängen auf die Einsätze vorbereiteten.  Hinzu kommen sechs junge Feuerwehranwärter, welche sich nach Angaben der Jugendwartin Julia Honold mit eigenen Ausbildungen sowie Beteiligung an allgemeinen Feuerwehraktivitäten auf ihre aktive Laufbahn vorbereiten.

Der Feuerwehrverein förderte nach Angaben des Vorsitzenden Jens Fischer mit attraktiven Vereinsveranstaltungen sowie auch finanziell die Feuerwehr. So war der Vereinsausflug zur Berufsfeuerwehr Nürnberg ein großer Erfolg. Das liebevoll gepflegte Feuerwehrmuseum gab 2019 Interessierten wieder die Gelegenheit, sich über die Entwicklung des Feuerwehrwesens in Dillingen zu informieren. Sein Dank galt hier besonders dem Museums-Team um Ehrenkommandant Herbert Behringer.

Einen weiteren Teil des Berichtes von Jens Fischer nahm der Rückblick zum Tag der Feuerwehren im Herbst 2019 ein. Das Angebot hatte die Besucher sehr beeindruckt und dazu beigetragen, die Öffentlichkeit über die Feuerwehren umfassend zu informieren. Zusätzlich war das Miteinander der beteiligten Feuerwehren eindrucksvoll und hat seiner Ansicht nach gezeigt, dass man gemeinsam mehr erreicht als mit einzelnen Aktionen.

Vom Kommandanten Pfeifer wurde für 30 Jahre Dienst in der Feuerwehr Joachim Rieder geehrt. Weitere Ehrungen ergingen an Dirk Martens, Tobias Münch und Benedikt Klein für 10 Jahre aktive Tätigkeit.  Die höchsten Stufen der Leistungsprüfung erreichten Julia Honold sowie Robin Graf. Frank Schmidt überreichte seitens der Kreisbrandinspektion Franz Huber sowie Hermann Kerle das Ehrenzeichen für 40 Jahre Dienst in einer Feuerwehr.