2. März 2020, 08:32

Infoveranstaltung zum Hochwasser

Bild: Matthias Stark
Das Regionalmanagement des Landkreises Dillingen betreut im aktuellen Förderzeitraum das Handlungsfeld Siedlungsentwicklung mit dem Schwerpunkt Hochwasservorsorge. Was passiert, wenn kritische Infrastruktur überflutet wird? Darüber wurde in einer Veranstaltung informiert.

In einem seit Juli 2019 laufenden Projekt wurden mit Unterstützung der UniWasser GmbH die Betroffenheit kritischer Infrastruktureinrichtungen entlang der Donau bei entsprechenden Hochwasserlagen beurteilt. Die Ergebnisse stellten Regionalmanager Fabian Machat und Professor Robert Jüpner von der mit der Durchführung des Projektes beauftragten UniWasser GmbH den Vertretern der Städte und Gemeinden des Landkreises im Rahmen einer Informationsveranstaltung vor.

Welche Auswirkungen können Hochwasserereignisse der Donau haben? Ist die Funktionsfähigkeit des Landkreises beeinträchtigt? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Untersuchungen zur Hochwasserbetroffenheit kritischer Infrastrukturen. Dazu zählen zentrale Einrichtungen wie die Energie- und Wasserversorgung, ebenso wie beispielsweise die Feuerwehr. Zusätzlich wurden sogenannte „vulnerable“, d.h. verletzbare Objekte und Anlagen, wie soziale Einrichtungen, näher betrachtet. 

Untersucht wurden dabei die Auswirkungen bei häufigen, seltenen und sehr großen Hochwasserereignissen. Bereits bei kleineren Hochwasserereignissen seien einzelne kritische Infrastrukturen betroffen, betonte Prof. Jüpner in seinem Vortrag. Die Anzahl nehme naturgemäß mit steigenden Abflüssen der Donau zu und umfasse bei einem sogenannten extremen Hochwasserereignis eine Vielzahl von baulichen Anlagen.

Für jede einzelne Anlage wurden deshalb die Überflutungstiefen auf den betroffenen Flächen sowie die Wasserstände an den Gebäuden ermittelt.

Für drei ausgewählte Anlagen wurden sogenannte Vulnerabilitätsanalysen durchgeführt, die untersuchen, welche Auswirkungen eine Hochwasserüberflutung für die betroffene Einrichtung konkret bedeutet. Am Beispiel des Alten- und Pflegeheims der Hospitalstiftung in Lauingen erläuterte Prof. Jüpner die angewandte Methodik.

Regionalmanager Fabian Machat fasste zusammen, dass die Ergebnisse für den Landkreis eine gute Grundlage bieten, um weitere Hochwasservorsorgemaßnahmen auszuarbeiten. Er wies darauf hin, dass neben dem Landkreis sowohl die Betreiber der kritischen Infrastruktureinrichtungen, als auch die Gemeinden in der Verantwortung stehen.

In der anschließenden Fragerunde und Diskussion wurde weiterer Informationsbedarf deutlich. Welche Möglichkeiten der Förderung für Hochwasservorsorgemaßnahmen existieren? Wie können konkrete bauliche Veränderungen, zum Beispiel von Kläranlagestandorten unterstützt werden?  Die Veranstaltungsreihe wird diese Aspekte aufgreifen und weitere Informationsveranstaltungen zum Thema Hochwasser anbieten.