21. Juni 2022, 15:57

Förderkreis Synagoge Binswangen mit "Heimatpreis Südbayern" ausgezeichnet

Bild: StMFH/Christian Blaschka
Am Dienstag wurde in München der "Heimatpreis Südbayern" verliehen. Einer der Preisträger ist der Förderkreis Synagoge Binswangen e. V., der damit für sein langjähriges Engagement ausgezeichnet wird.

"In Bayern setzen sich unzählige Bürgerinnen und Bürger meist ehrenamtlich für die Gesellschaft, Natur, Traditionen und Werte unsere Heimat ein. Dank dieses Engagements bleibt vor allem Bayerns vielfältige Kultur lebendig und ist auf der ganzen Welt berühmt. Diesen Einsatz, der unseren einzigartigen Freistaat auszeichnet, möchten wir heute würdigen. Die wunderschöne Allerheiligen-Hofkirche – ein Ort mit Geschichte – bildet dafür den idealen Rahmen für den heutigen Festakt. Als eines der zahlreichen historischen Bauwerke zählt auch sie zu unserem kulturellen Erbe, das unsere Heimat prägt. Die heutigen Preisträger stehen für das, was unsere Gesellschaft ausmacht. Danke und vergelt’s Gott für Ihren unermüdlichen und wichtigen Einsatz für unsere Heimat!“, freute sich Finanz- und Heimatminister Albert Füracker bei der Verleihung des „HEIMATPREIS Südbayern“ im Rahmen des Festakts „HEIMAT BAYERN“ in München.

Die Preisträger verleihen ihrer Heimatverbundenheit unter anderem Ausdruck durch den Erhalt von Bräuchen und Traditionen, das Bewahren von gebautem Erbe, das Erforschung und die Vermittlung der Heimatgeschichte, die Sicherung des Nahversorgungsangebot im ländlichen Raum sowie die Verständigung zwischen verschiedenen Kulturen. Einer dieser Preisträger ist der  Förderkreis Synagoge Binswangen e. V.  

Über 500 Konzerte und 1500 Veranstaltungen organisiert

Der Förderkreis ist Träger und Verwalter der Synagoge und erinnert mit seiner Arbeit an das jüdische Leben in Binswangen. Drei Jubiläen im Jahr 2021 zeugen von einem sehr alten Erbe und lebendiger Erinnerung: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland, 495 Jahre jüdische Tradition in Binswangen und 25 Jahre Kulturarbeit in der Alten Synagoge. Nach jahrhundertelanger Koexistenz von Juden und Christen wurde die aus dem Jahre 1836/37 stammende und älteste Synagoge im neomaurischen Stil in Deutschland 1938 durch einen SA-Trupp verwüstet und geschändet, jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger wurden deportiert und vertrieben. Mitte der 1980er Jahre kaufte der Landkreis Dillingen an der Donau die Synagoge und renovierte diese. Seit 1996 ist die Synagoge ein Haus der Begegnung und Besinnung und ein bedeutendes Kulturzentrum für die gesamte Region. Die 110 Vereinsmitglieder organisierten bisher 562 Konzerte und 1.575 kulturelle Veranstaltungen wie Ausstellungen, Symposien, schulische Veranstaltungen und Gedenkakte. Der Verein erforscht und dokumentiert die jüngere regionale Geschichte, bewahrt somit das historische Erbe und macht die Wurzeln unserer Heimat sichtbar, die sonst in Vergessenheit geraten würden. (pm)